Aufgaben und Ziele
Worum geht es im Landesjugendforum?
Feuerwehren sind stark hierarchisch und nach Dienstgrad strukturiert. Ein Einsatz unterliegt einer klaren Befehlskette. Im Landesjugendforum sollen politisch und gesellschaftlich engagierte junge Menschen befähigt werden, in der Gestaltung ihrer Jugendfeuerwehr und nach ihrem Übertritt in die aktive Wehr zu partizipieren. Die Mitglieder des Landesjugendforums entwickeln landesweite Strategien zur Implementierung von Stadt-, Gemeinde- und Kreisjugendforen, arbeiten an einem Leitfaden für JugendsprecherInnen und formulieren eine Strategie, wie neue Ideen und Konzepte mit der Laufbahnverordnung und den bestehenden klar definierten Strukturen zu vereinbaren sind. Sie stellen sich der oft vorgetragenen öffentlichen Kritik an der Notwendigkeit von Kinder- und Jugendarbeit und zeigen, wie eingefahrene Strukturen von den Ideen junger Menschen profitieren können.
Woher kam die Idee?
Die Idee zur Errichtung von Jugendforen kam vom Deutschen Feuerwehrverband und wurde so in die Jugendfeuerwehr Sachsen-Anhalt getragen. Seit der ersten Tagung des Landesjugendforums 2012 arbeiten die Mitglieder daran, flächendeckend Jugendforen zu gründen und so Partizipation junger Menschen in den Verband zu bringen.
Warum ist das wichtig?
Die Jugendfeuerwehren in Sachsen-Anhalt werden oft als "Spiel- und Spaßabteilung" gesehen. Dabei wird oft verkannt, dass junge Menschen Ideen und Potentiale einbringen können und möchten. Das Landesjugendforum zeigt mit seiner Arbeit, dass junge Menschen ernstzunehmende Individuen sind, die eine spezielle Förderung brauchen. Sie fangen an, sich für die größere Welt und globale Zusammenhänge zu interessieren und sind oft auf der Suche nach Gleichgesinnten und Menschen, an denen sie sich orientieren können.
Das Landesjugendforum bietet ihnen daher einen Raum, in dem sie sich ausprobieren und eine Meinung bilden können. Zudem werden sie langsam an das Verbandsleben herangeführt und lernen somit schon früh, mit ihren Funktionen verantwortlich umzugehen.
Was sind unsere Ziele?
Das Landesjugendforum kämpft für die Anerkennung von Meinungen und Ideen junger Menschen. Unser Ziel ist es, demokratische Jugendpolitik in allen Landkreise und allen Kreisfeuerwehren durchzuführen, junge Menschen im Übergang von der Jugendfeuerwehr in die aktive Einsatzabteilung zu unterstützen und sie in ihrer politischen Meinungsbildung zu stärken. Im Jahr 2016 erarbeitete das Landesjugendforum einen Zeitstrahl und ein Strategiepapier. Auf diversen öffentlichen, landesweiten Veranstaltungen waren wir mit Projekten wie "Null-Promille-Helden" vor Ort, um ein Zeichen für jugendpolitisches Engagement zu setzen.
Im Jahr 2017 gehen wir in die Landkreise, in denen Jugendpolitik in der Feuerwehr bisher defizitär ausgeprägt ist und Unterstützen vor Ort die Gründung von Stadt-, Gemeinde- und Kreisjugendfeuerwehren. Dabei setzen wir auf so wenig Materialeinsatz (Fleyer, Streumaterial etc.) und versuchen in einem langwidrigen Prozess, einen Verständniswandel von innen heraus herbeizuführen.
Wie funktioniert das?
Seit 2012 werden alle zwei Jahre Landesjugendsprecher als VertreterInnen der einzelnen Jugendforen gewählt.
Was ist schon passiert?
Auf Landes- und Verbandsebene entwickelt sich zunehmend Verständnis und Respekt für das Engagement junger Menschen. Sie werden als gleichberechtigte Mitglieder einer Feuerwehr statt wie üblich als "Spaß- und Spielabteilung" gesehen. Ältere Angehörige der Feuerwehren und junge Feuerwehrmitglieder verlieren die Hemmung und bauen Vorurteile ab. Mit unserer Präsenz auf Veranstaltungen ist es uns gelungen, das Interesse an Jugendpolitik und jugendpolitischer Vertretung im Altmarkkreis Salzwedel zu wecken. Dort laufen erste Gespräche zur Strategieentwicklung und Gründung der Jugendforen.
Was heißt das konkret?
Um die Arbeit vor Ort zu erleichtern, arbeiten wir an einer Art "JugendsprecherIn Spiecker", der die Aufgaben, Funktionen und Ziele der Jugendsprecher zusammenfasst. Dieses kleine Informationsheft soll allen neu gewählten JugendsprecherInnenn nach ihrer Wahl und interessierten KandidatinInnen vor ihrer Wahl einen Einblick in die Rechte und Pflichten sowie Gestaltungsräume geben. Bei dem Projekt "Null-Promille-Helden" beispielsweise traten die Mitglieder öffentlich gegen Alkoholkonsum und -missbrauch auf. Sie organisierten eigenständig einen Stand auf verschiedenen lokalen Veranstaltungen (z.B. auf der "Straße der Jugendfeuerwehr" in Quedlinburg und Magdeburg 2016), schrieben ihre Materialliste, organisierten die Anfahrt, den Aufbau und den Abbau und schenkten alkoholfreie Cocktails aus.