Unser Förderverein hat sich satzungsgemäß u. a. das Ziel gesetzt, Möglichkeiten der Jugendarbeit und der Jugendbetreuung zu erschließen. Das bedeutet für uns als Vorstand immer wieder den Kontakt zu Denjenigen zu suchen, die sich die Förderung der Nachwuchsarbeit in den Feuerwehren auf die Fahne geschrieben haben. Bei solchen Gesprächen stößt man dann auch auf interessante Ansätze oder Informationen. So z.B. wie Kinder- und Jugendfeuerwehrarbeit in anderen Bundesländern anerkannt und damit unterstützt bzw. gefördert wird.
Mit den Fördervereinsnews 11/2013 hatte wir Sie so z.B. über die Förderung der Nachwuchsarbeit in Thüringen informiert.
In diesem Sommer haben wir einmal über die Landesgrenze nach Sachsen geschaut und nachgefragt, was da so für den Feuerwehrnachwuchs getan wird. Sachsen deshalb, weil dort die Anzahl der Angehörigen der Kinder- und Jugendfeuerwehren genauso wie bei uns bei rund 12.000 Mädchen und Jungen liegt und damit eine gute Vergleichbarkeit gegeben ist.
Wir waren überrascht, was wir da hörten. Sowohl 2015 als auch 2016 fördert das Land Sachsen die Kinder- und Jugendfeuerwehren mit rund 690.000 €. Davon erhalten die Kommunen je Angehörigen der Jugendfeuerwehr 20,00 € Zuschuss für Bekleidung und Ausrüstung.
Der LFV Sachsen erhält in den beiden Jahren nochmals jeweils 300.000 €, wovon 150.000 € für Maßnahmen mit landesweiter Bedeutung für die Absicherung der ehrenamtlichen Arbeit in den Feuerwehren und Jugendfeuerwehren sind.
Sachsen-Anhalt fördert sowohl 2015 als auch 2016 die Kinder- und Jugendfeuerwehren mit 320.000 €. Davon sind 260.000 € Zuweisungen für die Gemeinden und Gemeindeverbände entsprechend der Anzahl der Kinder-/ Jugendfeuerwehren zur Unterstützung des feuerwehr- spezifischen Ausbildungsteils und der Mitgliedergewinnung. Der LFV erhält 2015 und 2016 jeweils 40.000 €einschließlichzur Unterstützung der Kinder- und Jugendfeuerwehrarbeit.
In Sachsen hat die Förderung der Nachwuchsarbeit in den Feuerwehren offensichtlich einen anderen politischen Stellenwert und geniest deshalb wesentlich höhere Priorität in der Landespolitik. Das ist auch mit einem vergleichenden Blick in den jeweiligen Koalitionsvertrag CDU/SPD 2014-2019 (Sachsen) bzw. -vereinbarung CDU/SPD 2011-2016 schnell feststellbar!
Bekanntermaßen sind im nächsten Jahr Landtagswahlen. Vielleicht sollte man auch bei dieser Gelegenheit hinterfragen, warum das derzeit so ist und welche Auffassung die Parteien dazu in Zukunft haben. Anerkennende Worte allein schaffen bekanntermaßen keine ausreichend gedeihlichen Rahmenbedingungen für ehrenamtliche Arbeit in den Feuerwehren, schon gar nicht für die Nachwuchsarbeit in diesem für das Allgemeinwohl und die Sicherheit so wichtigen Bereich!
Einen guten Start nach der hoffentlich erholsamen Urlaubs- und Ferienzeit wünscht im Namen des Vorstandes
Martin Schrader
Vorsitzender